Es ist kalt und nass. Kein Wunder, wenn die täglichen Spaziergänge mit dem Hund nun kürzer ausfallen. Zumal das Tageslicht morgens recht spät an Energie gewinnt, um abends besonders früh erneut der Dunkelheit zu verfallen. Manchen Vierbeinern ist das völlig egal. Sie passen sich problemlos an das verringerte Bewegungspensum an. Anderen fällt das hingegen schwer. Besonders dann, wenn es sich um Hunde mit einem hohen Bewegungsanspruch handelt, die zudem gerne ihr Köpfchen unter Beweis stellen. Kommen Körper und Kopf in den Wintermonaten dauerhaft zu kurz, sind unerwünschte Verhaltensänderungen höchst wahrscheinlich. Coole Indoor-Beschäftigungen können helfen, einen Kompromiss zwischen verkürztem Outdoor-Vergnügen und einer hundegerechten Auslastung zu finden. Hier einige Anregungen.
BASIS-SIGNALE ÜBERPRÜFEN
Schlechtes Wetter und keine Lust auf einen ausgedehnten Spaziergang? Perfekte Voraussetzungen, um im gemütlichen Heim die Basis-Signale zu trainieren. Denn selbst wenn sie der Vierbeiner schon als Welpe und Junghund erlernt hat, schleichen sich mit der Zeit oft Fehler ein. „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Hier“ sind vier überaus hilfreiche Signale im Alltag und sie sollten beim Indoor-Training im Fokus stehen. Um dem Ganzen mehr Anspruch zu verleihen, trainiert man alle Signale in verschiedenen Räumen und auf unterschiedlichen Untergründen. Das Signal „Hier“ lässt sich anspruchsvoller gestalten, indem man den Raum oder die Etage des Hauses variiert und den Hund dann ruft. Wichtig: Befolgt der Hund die Signale, sollte auf jeden Fall ein Lob erfolgen, um seine Motivation zu erhalten. Ob es sich dabei um ein Leckerchen, Streicheleinheiten oder das Lieblings-Spielzeug handelt, ist dem persönlichen Geschmack überlassen.
NASENARBEIT
Hunde mit einer feinen Nase lieben es, diese auch einzusetzen. Deshalb eignet sich für sie jede Indoor-Beschäftigung, die das Geruchsvermögen herausfordert. Die einfachste Übung ist das Legen einer Leckerchen-Fährte. Abhängig von der individuellen Nasenleistung des Vierbeiners können die Leckerchen in kurzen oder in größeren Abständen gelegt werden. Nasenprofis erspüren die Leckerbissen sogar, wenn sie sich nicht in Sichtweite befinden. Auch Schnüffelspiele sind prima geeignet, um den Hund bei schlechtem Wetter im Haus oder der Wohnung zu beschäftigen. Mithilfe eines Handtuchs oder einer Decke lässt sich im Handumdrehen ein kleines Schnüffelparadies erschaffen. Einfach einige Leckerchen in den Stoff einschlagen, das Handtuch oder die Decke mehrfach falten und den Hund zur Suche animieren. Wer Handarbeit liebt, kann auch eine Decke mit kleinen Täschchen benähen und die Leckerchen darin verstecken.
SPIELZEUGE ERKENNEN
Eine weitere tolle Indoor-Idee ist das Erlernen verschiedener Bezeichnungen. Es gibt Hunde, die zahlreiche Spielzeuge voneinander unterscheiden und auf Signal hin apportieren. Beherrscht der eigene Hund das Bringen von Objekten, beginnt man mit einem Spielzeug, dessen Apport man konsequent mit einer gleichbleibenden Bezeichnung verknüpft. Im nächsten Schritt kommt ein zweites Objekt mit einer anderen Bezeichnung hinzu. Nun gilt es, dem Hund zu vermitteln, dass er auf Signal hin das Spielzeug apportiert, dessen Bezeichnung der Hundehalter mit dem Signal für den Apport verknüpft. Sobald der Vierbeiner die beiden Objekte bewusst voneinander unterscheidet, kommt ein drittes hinzu und so weiter. Diese Übung ist allerdings sehr anspruchsvoll und sie erfordert gleichermaßen Geduld und Zeit. Nicht jeder Hund lässt sich dafür begeistern.