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    Coole Indoor-Ideen

Schlechtes Wetter ist kein Grund für Langeweile

Für Hundehalter gibt es eigentlich kein schlechtes Wetter. Sie gehen mit ihrem Vierbeiner bei jeder Witterung vor die Tür. Doch gerade jetzt – nach Wochen der Nässe und Kälte – schwindet beim End­spurt in Richtung Frühling oft die Motivation. Das ist der Zeitpunkt, an dem coole Indoor-Beschäftigungen für neuen Schwung sorgen.
Es ist kalt und nass. Kein Wunder, wenn die täglichen Spaziergänge mit dem Hund nun kürzer ausfallen. Zumal das Tageslicht morgens recht spät an Energie gewinnt, um abends besonders früh erneut der Dunkelheit zu verfallen. Manchen Vierbeinern ist das völlig egal. Sie passen sich problemlos an das verringerte Bewegungspensum an. Anderen fällt das hingegen schwer. Besonders dann, wenn es sich um Hunde mit einem hohen Bewegungsanspruch handelt, die zudem gerne ihr Köpfchen unter Beweis stellen. Kommen Körper und Kopf in den Wintermonaten dauerhaft zu kurz, sind unerwünschte Verhaltensänderungen höchst wahrscheinlich. Coole Indoor-Beschäftigungen können helfen, einen Kompromiss zwischen verkürztem Outdoor-Vergnügen und einer hundegerechten Auslastung zu finden. Hier einige Anregungen.

BASIS-SIGNALE ÜBERPRÜFEN
Schlechtes Wetter und keine Lust auf einen ausgedehnten Spaziergang? Perfekte Voraussetzungen, um im gemütlichen Heim die Basis-Signale zu trainieren. Denn selbst wenn sie der Vierbeiner schon als Welpe und Junghund erlernt hat, schleichen sich mit der Zeit oft Fehler ein. „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Hier“ sind vier überaus hilfreiche Signale im Alltag und sie sollten beim Indoor-Training im Fokus stehen. Um dem Ganzen mehr Anspruch zu verleihen, trainiert man alle Signale in verschiedenen Räumen und auf unterschiedlichen Untergründen. Das Signal „Hier“ lässt sich anspruchsvoller gestalten, indem man den Raum oder die Etage des Hauses variiert und den Hund dann ruft. Wichtig: Befolgt der Hund die Signale, sollte auf jeden Fall ein Lob erfolgen, um seine Motivation zu erhalten. Ob es sich dabei um ein Leckerchen, Streicheleinheiten oder das Lieblings-­Spielzeug handelt, ist dem persönlichen Geschmack überlassen.

NASENARBEIT
Hunde mit einer feinen Nase lieben es, diese auch einzusetzen. Deshalb eignet sich für sie jede Indoor-Beschäftigung, die das Geruchsvermögen herausfordert. Die einfachste Übung ist das Legen einer Leckerchen-Fährte. Abhängig von der individuellen Nasenleistung des Vierbeiners können die Leckerchen in kurzen oder in größeren Abständen gelegt werden. Nasenprofis erspüren die Leckerbissen sogar, wenn sie sich nicht in Sichtweite befinden. Auch Schnüffelspiele sind prima geeignet, um den Hund bei schlechtem Wetter im Haus oder der Wohnung zu beschäftigen. Mithilfe eines Handtuchs oder einer Decke lässt sich im Handumdrehen ein kleines Schnüffelparadies erschaffen. Einfach einige Leckerchen in den Stoff einschlagen, das Handtuch oder die Decke mehrfach falten und den Hund zur Suche animieren. Wer Handarbeit liebt, kann auch eine Decke mit kleinen Täschchen benähen und die Leckerchen darin verstecken.

SPIELZEUGE ERKENNEN
Eine weitere tolle Indoor-Idee ist das Erlernen verschiedener Bezeichnungen. Es gibt Hunde, die zahlreiche Spielzeuge voneinander unterscheiden und auf Signal hin apportieren. Beherrscht der eigene Hund das Bringen von Objekten, beginnt man mit einem Spielzeug, dessen Apport man konsequent mit einer gleichbleibenden Bezeichnung verknüpft. Im nächsten Schritt kommt ein zweites Objekt mit einer anderen Bezeichnung hinzu. Nun gilt es, dem Hund zu vermitteln, dass er auf Signal hin das Spielzeug apportiert, dessen Bezeichnung der Hundehalter mit dem Signal für den Apport verknüpft. Sobald der Vierbeiner die beiden Objekte bewusst voneinander unterscheidet, kommt ein drittes hinzu und so weiter. Diese Übung ist allerdings sehr anspruchsvoll und sie erfordert gleichermaßen Geduld und Zeit. Nicht jeder Hund lässt sich dafür begeistern.
BECHERSPIEL
Eigentlich ist es ratsam, die Finger von Becherspielen zu lassen, denn oft werden diese von unseriösen Zeitgenossen angeboten. Spielt man hingegen mit dem eigenen Hund, spricht rein gar nichts dagegen — im Gegenteil. Man beginnt mit einem Becher, unter dem sich ein Leckerchen befindet. Auf Signal hin darf der Hund den Becher mit der Schnauze oder der Pfote umkippen und das Leckerchen fressen. Anschließend kommt ein zweiter Becher hinzu. Danach ein dritter oder sogar noch mehr, wenn der Vierbeiner das Prinzip verstanden hat.

Auch hier gilt: Ohne Impulskontrolle geht es nicht. Der Hund darf jeweils nur einen Becher umstülpen und keinesfalls einfach alle auf einmal durcheinanderkegeln.
DAS HILFT GEGEN WINTER-TRÜBSAL
• Schnüffelspiele
• Intelligenzspiele
• Trick Dogging
• Nasenarbeit
• Apport
• Basissignale trainieren

WAS BEI INDOOR-SPIELEN WICHTIG IST
• Impulskontrolle
• Rassespezifische Herausforderungen
• Kein Druck
• Positive Bestärkung
• Abwechslung und Kreativität
TRICKS LERNEN
Das Erlernen von Tricks und Kunststücken ist ebenfalls ein wunderbarer und sinnvoller Zeitvertreib für gemeinsame Stunden im Trockenen. Sei es das „Pfötchengeben“, das „Totstellen“, gezieltes Rückwärtslaufen, die Rolle oder ein Trick aus der eigenen Ideenschmiede… Das Ergebnis macht nicht nur Spaß, sondern lässt sich bei nächster Gelegenheit auch dem staunenden Freundeskreis präsentieren.

AUSPACKEN
Nicht nur wir lieben es, Geschenke auszupacken. Auch Hunde lassen sich durchaus dafür begeistern. Eine Möglichkeit ist, einen Leckerbissen in der Papprolle einer aufgebrauchten Küchenpapierrolle zu verstecken und den Hund aufzufordern, den schmackhaften Happen herauszuholen. Hat er das Prinzip verstanden, versteckt man das Leckerchen in der Papprolle und verpackt das Ganze in einem Karton, den der Vierbeiner auf Signal hin öffnen darf. Wichtig: Temperamentvolle Hunde neigen dazu, das Auspacken recht stürmisch zu gestalten. Bei ihnen ist es wichtig, auf die Impulskontrolle zu achten und ihnen beizubringen, dass gemeinsames Auspacken nur auf Signal hin und kontrolliert erfolgt, ohne alles zu zerreißen.

MINI-PARCOURS
Auch ein Mini-Parcours aus Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen ist eine attraktive Möglichkeit, einen trüben Regentag in ein Abenteuer-Event zu verwandeln. Hierbei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass für den Hund keine Gefahr besteht und dass die Möbel keinen ungewollten Schaden nehmen. Stühle, Bänke, Sessel, Tische und Truhen eignen sich bestens. Aus ihnen lassen sich Hindernisse bauen, die der Hund laufend, kletternd oder kriechend bewältigen kann.

FUTTERBALL
Er ist so simpel wie genial: der Futterball. Ein Ball mit Öffnungen, die zuvor eingefüllte Leckerchen freigeben, wenn der Hund den Ball herumrollt, sorgt für Kurzweil und positive Bestärkung. Im Fachhandel finden sich viele unterschiedliche Modelle mit variablem Schwierigkeitsgrad.

FLASCHENDREHEN
Intelligenzspiele für Hunde kann man kaufen oder auch einfach selbst bauen. Eine coole DIY-Idee ist das Flaschendrehen. Dafür benötigt man lediglich eine leere Plastikwasserflasche (recycelt!), einen Kochlöffel, eine Schere oder ein Messer und Leckerchen. Man versieht die Wasserflasche mithilfe der Schere oder eines Messers in der Mitte mit einem Loch, steckt den Kochlöffel hindurch und füllt die Flasche mit einigen Leckerchen. Der Hund soll lernen, dass die Leckerchen aus der oberen Öffnung der Flasche herausfallen, wenn er diese mithilfe der Schnauze oder der Pfote dreht. Das Flaschendrehen ist ein Gemeinschaftsspiel. Der Hundehalter muss den Kochlöffel halten, während der Vierbeiner die Flasche dreht.
Letztendlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, die Wintermonate mit coolen Indoor-Ideen zu bereichern, die dem Hund ebenso viel Freude bereiten wie dem Zweibeiner. Vielleicht haben Sie ja Lust, uns Ihre ganz persönlichen Tipps gegen Langeweile mitzuteilen?
GABRIELE METZ