BEHANDLUNG UND PROGNOSE
Die Therapie der Erkrankung erfolgt über eine Kombination aus geeigneten Antibiotika (in der Regel Doxycyclin, ggf. nach initialer Therapie mit einem Penicillin) und einer unterstützenden Behandlung der häufig schwer erkrankten Tiere, z. B. durch geeignete Infusionen.
Selbst bei schneller Diagnosestellung und optimaler Therapie versterben jedoch immer wieder Hunde an der Erkrankung. Aus den genannten Gründen ist ein wirksamer Impfschutz gegen die Leptospirose von größter Wichtigkeit.
PROPHYLAXE UND IMPFUNG
Die Leptospirose gehört seit vielen Jahren zu den Krankheiten, gegen die nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (StIKo) Vet des Friedrich-Loeffler-Instituts jeder Hund in Deutschland zu jeder Zeit geschützt sein sollte. Damit wird die Impfung den sogenannten Core-Vakzinen zugerechnet. Eine entsprechende Empfehlung zum ständigen Schutz aller Hunde gegen die Leptospirose wurde von einer Expertengruppe des American College of Veterinary Internal Medicine auch weltweit ausgesprochen.
Während einige der Krankheiten, gegen die wir unsere Hunde impfen (gerade wegen der konsequenten Impfung) aktuell in Deutschland kaum noch eine Rolle spielen, treten auch hierzulande immer wieder Fälle von Leptospirose bei Hunden auf.
Warum ist das so? Das hat verschiedene Gründe. Einer der wichtigsten ist, dass nicht jeder auf dem Markt angebotene Leptospirose-Impfstoff tatsächlich gegen jeden Leptospirose-Erreger wirksam ist. Wie oben bereits angesprochen, gibt es verschiedene Arten des Erregers, sogenannte Serovare. Die auf dem Markt (auch in Deutschland) angebotenen Impfstoffe unterscheiden sich teilweise deutlich darin, gegen wie viele Serovare sie wirksam sind. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass möglichst ein polyvalenter (gegen möglichst viele Serovare wirksamer) Impfstoff eingesetzt wird und nicht nur ein mono- oder bivalenter.
Leptospirose-Impfstoff ist also nicht in allen Fällen gleich Leptospirose-Impfstoff und es macht für den Hundehalter auf jeden Fall Sinn, sich beim Tierarzt des Vertrauens über den eingesetzten Impfstoff zu informieren.
Selbst nach erfolgter Infektion sind Hunde nicht sicher geschützt, da die Immunantwort Serogruppenspezifisch ist und zudem in der Regel nicht lang anhält. Darum sollten auch bereits an Leptospirose erkrankte Hunde nach ihrer Genesung wieder geimpft werden.
Ein weiterer Grund, der dazu beitragen mag, dass immer wieder Leptospirose-Erkrankungen auftreten, ist der vergleichsweise kurze Schutz der erhältlichen Impfstoffe: Während die Impfstoffe gegen viele andere relevante Erkrankungen nach Herstellerangaben drei Jahre wirken (und in manchen Fällen wahrscheinlich auch noch über diese Zeit hinaus wirksam sind) hält der Impfschutz gegen die Leptospirose nur ein Jahr und muss entsprechend häufig aufgefrischt werden.
DR. JAN-PETER BACH