• Wissenswertes

    Zecken im Garten

Risiko für Hunde und Halter

Ein Garten ist oft ein Rückzugsort voller Leben – mit Bienen, Marienkäfern und anderen nütz­lichen Bewohnern. Wen man hier nicht unbedingt erwartet, sind Zecken. Doch genau diese kleinen Parasiten sind in privaten Gärten verbreiteter als oft angenommen – mit potenziellen Risiken für Mensch und Tier. In dieser Ausgabe von WissenKompakt erfahren Sie, wie häufig Zecken in deutschen Gärten vorkommen, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um sich und Ihre Vierbeiner zu schützen, und wie Sie Teil einer neuen Zeckenstudie werden können, die in diesem Jahr noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer sucht.
ZECKEN VOR DER EIGENEN HAUSTÜR: HÄUFIGER ALS GEDACHT
Für viele Hundehalterinnen und -halter ist der eigene Garten ein sicherer Rückzugsort. Doch Studien zeichnen ein anderes Bild: Auch Zecken fühlen sich in Privatgärten erstaunlich wohl. Eine Untersuchung aus Braunschweig (2015) zeigte, dass bis zu 90  % der Gärten Zecken beherbergen – vor allem solche mit Hecken, Bodendeckern oder in der Nähe von Wäldern. Ähnliche Ergebnisse lieferte eine Studie der Univer­sität Hohenheim, die in 60 % der Gärten im Raum Stuttgart Zecken nachwies. In einem Extremfall fanden die Forschenden innerhalb von nur 30 Minuten bis zu 800 Zecken. Auch in der Region Bonn wiesen Wissenschaftler Zecken in 7 von 20 untersuchten Gärten nach.

Doch das Risiko beschränkt sich nicht nur auf Menschen, die im Garten aktiv sind – auch Haustiere, welche sich gerne im heimischen Garten aufhalten, können von Zecken befallen werden. Dass gerade Hunde besondere Zeckenmagnete sind, wissen Hundehalterinnen und -halter nur zu gut. Ein Zeckenstich bleibt hierbei nicht immer ohne Folgen: Eine Studie aus dem Jahr 2022 fand heraus, dass Hundebesitzerinnen und -besitzer fast doppelt so häufig an FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) erkranken wie Menschen ohne Hund. Außerdem berichteten 33,9 % der Hundebesitzerinnen und -besitzer von Zecken­stichen innerhalb eines Jahres, verglichen mit 24,6 % bei Nicht-Hundebesitzerinnern und -besitzern. Obwohl dieses Risiko nicht primär auf Zecken im Garten zurückzuführen ist, können Parasiten vor der eigenen Haustür das Infektionsrisiko zusätzlich erhöhen.

WIE SIE IHREN GARTEN SICHERER MACHEN KÖNNEN
Mit der richtigen Vorsorge können Sie das Risiko für sich und Ihren Hund deutlich reduzieren. Neben vorbeugenden Maßnahmen wie regelmäßiger Zeckenkontrolle und geeigneten Schutzmitteln für Ihren Vierbeiner spielt auch die Gartengestaltung eine wichtige Rolle. Experten raten, Rasenflächen kurzzuhalten, Bodendecker zu meiden und Holz- oder Laubstapel vom Garten fernzuhalten.

FORSCHUNG FÜR IHRE SICHERHEIT
Eine neue wissenschaftliche Studie will nun unter­suchen, wie spezifische Vegetation, Pflege oder die Umgebungsbedingungen das Zeckenvorkommen in deutschen Gärten beeinflussen können. Die Ergebnisse sollen langfristig dabei helfen, praxisnahe Empfehlungen für Garten- und Hundebesitzerinnen und -besitzer zu entwickeln.

EIN GARTEN OHNE SORGEN – GEMEINSAM AKTIV WERDEN
Ihr Garten kann weiterhin ein Ort der Freude und Erholung bleiben, wenn Sie wissen, wie Sie Zecken effektiv vorbeugen können. Mit einfachen Maßnahmen, dem richtigen Zeckenschutz bei sich und Ihrem Hund und der Unterstützung durch die aktuelle Zeckenstudie tragen Sie nicht nur zur Sicherheit Ihrer Familie und Ihres Hundes bei, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Forschung.

Zecken – mehr als ein Gartenproblem

Zecken sind wahre Überlebenskünstler, die sich nicht nur in ihrem ursprünglichen Lebensraum – Wälder und waldähnliche Habitate mit dauerhafter Laubstreu – wohlfühlen. Die häufigste Zeckenart in Deutschland, Ixodes ricinus, besiedelt neben Wäldern zunehmend auch urbane Gebiete wie städtische Parks, Gärten und sogar Fußballplätze

ÜBERRASCHUNG AUF DEM SPIELFELD
Eine bundesweite Studie auf 32 Fußballplätzen in Deutschland zeigte, dass Zecken auch hier präsent sind, insbesondere in der Vegetation rund um die Spielfelder. Insgesamt wurden 807 Zecken gesammelt, wobei einige wenige Exemplare sogar direkt auf dem kurz gemähten Rasen gefunden wurden.

ZECKEN IN PARKS UND URBANEN GEBIETEN
Auch städtische Parks sind kein sicherer Ort vor den Parasiten. Eine Untersuchung in Hannover ergab, dass in Parks durchschnittlich bis zu 15 Zecken pro 100 Quadratmeter gefunden werden konnten – besonders in der Nähe von Sträuchern und schattigen Bereichen. In gemischten Wäldern stieg die Zeckendichte sogar auf über 50 Zecken pro 100 Quadratmeter. Dies zeigt, dass Ixodes ricinus sich auch hervorragend an urbane Umgebungen anpasst.

Werden Sie Teil der Forschung

Helfen Sie mit, das Wissen über Zecken zu erweitern – und profitieren Sie selbst! Die Studie von Boehringer Ingelheim bietet Ihnen:
  • Eine kostenlose Gartenanalyse, die zeigt, ob und wo sich Zecken bei Ihnen aufhalten.
  • Persönliche Beratung durch Zeckenexperten, wie Sie Ihren Garten sicherer gestalten.
Teilnahmebedingungen: Sie wohnen in Berlin oder der Rhein-Neckar-Region und wollen Ihren Garten für einen Tag zur Verfügung stellen? Dann bewerben Sie sich jetzt!
In „WISSEN kompakt“ klären wir Sie gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Boehringer Ingelheim
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