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DVG Bundessiegerprüfung IGP

27. und 28. April 2024 in Krewelin (Zehdenick)

DVG Bundessieger-prüfung IGP – 27. und 28.04.2024 in Krewelin (Zehdenick)

Ein Wochenende, an dem spannende, interessante, schöne und vermutlich auch wichtige Eindrücke gewonnen werden konnten.

Fand diese Veranstaltung innerhalb weniger Jahre bereits zum dritten Mal im LV Berlin-Brandenburg ihre Ausrichtung, so zeigte sie sich dieses Mal organisatorisch in völlig neuem Gewand. Bisher übergab der DVG die Durchführung dieses sport­lichen Höhenpunkts einzelnen Mitgliedsvereinen, was sich allerdings zunehmend schwieriger gestaltet, weil Bewerbungen spürbar rückläufig sind. So war es auch in diesem Jahr kein Novum, dass der Ausrichtungsort recht spät bekannt gegeben wurde und die Art der Umsetzung so ein wenig aus der „Not heraus geboren“ war.
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Der bedingungslosen Leidenschaft, die Robert Löchel (1. Vor­sitzender LV Berlin-­Brandenburg) und Andrè Fermum (LRO LV Berlin-­Brandenburg) in dieser Sportart leben, ist es zu verdanken, dass eine neue, andere und vielleicht zukunftsprägende Idee geboren wurde. Der Landesverband Berlin-Brandenburg selbst wird Gast­geber sein und seine Gebrauchshundsportler vereinen, um diesem großartigen Ereignis eine Bühne zu geben.

Es war Gemeinschaft, die hier gelebt wurde. Unter der Führung beider genannter Enthusiasten warfen Mitglieder aus verschiedensten Vereinen und sogar Verbänden dank der Unterstützung aus dem LV Mecklenburg-Vorpommern ihre Leidenschaft in die Waagschale und agierten als beispielhafte Koalition, um allen Beteiligten ein optimales Umfeld bieten zu können.

Die Umsetzung wurde dankenswerterweise durch das Engagement der „SG Einheit Krewelin“ ermöglicht, die nicht nur ihren „heiligen Rasen“ den vorführenden Füßen und Pfoten zur Verfügung stellte, sondern sich auch in die Versorgung mit Speis und Trank einreihte. Abgerundet durch die ansässigen Landwirte, die ein reichhaltiges Fährtengelände in überschaubarer Entfernung zur Verfügung stellten, waren wirklich alle Voraussetzungen für die Qualifizierten gegeben, in den Wettstreit zu treten und gemeinsam diesem wundervollen Sport zu frönen.

Auch wenn in diesem Jahr kein Stadion die gewohnte Kulisse bot, war bereits am Abend der Auslosung zu spüren, dass letztlich die elementaren Dinge wie ein faires Miteinander und die Begeisterung für den Gebrauchshundesport verbanden und in den Vordergrund rückten.

So starteten die ersten Vorführungen am Samstag auf der Platzanlage um 06:30 Uhr unter wohlwollender Wetterlage und wachem Auge des amtierenden Leistungsrichters Ingo Kremer (LRO LV Nord-Rheinland) und bereits in der ersten Gruppe wurde geneigter Zuschauer mit eindrucksvollen Vorführungen verwöhnt. So präsentierte Marko Axmann (LV Weser-Ems) mit seinem Malinois-­Rüden „A’ Atom Airport Hannover“ eine vorzüglich bewertete Unterordnung von 97 Punkten und justierte die Messlatte in dieser Abteilung in beachtlicher Höhe.

Auch Katja Kober mit ihrer „Just smile vom Streitwald“ ließ es sich nicht nehmen, das Niveau schon mal festzustecken und beeindruckte im Schutzdienst mit einer vorzüglichen Arbeit von 97 Punkten, die Leistungsrichter Uwe Pottharst (LRO LV Ravensberg-Lippe) zu Buche schrieb. Somit war bereits am frühen Morgen der Spannungsbogen angelegt, dessen Spannkraft bis zur letzten Vorführung dieser Veranstaltung nicht nachlassen würde.
„Koalition“ – Das Team, dass diese Veranstaltung möglich machte
Sophie Klukas wird das Apportierholz angeboten
Stylish Motion‘s Apple –so kann man zum Sieg getragen werden
Just smile vom Streitwald springt auf Platz 4 – sicherer Rang zur Teilnahme an der VDH-DM-IGP
Marko Axmann zeigt die Freifolge
Sophie Klukas wird das Apportierholz angeboten
Stylish Motion‘s Apple –so kann man zum Sieg getragen werden
Just smile vom Streitwald springt auf Platz 4 – sicherer Rang zur Teilnahme an der VDH-DM-IGP
Marko Axmann zeigt die Freifolge
Die Ergebnisse der Fährten, die seitens Frank Bukowski (LRO LV Hamburg) mit nordischer Gelassenheit ausgewertet wurden, waren bereits an diesem Tag Vorboten, dass sämtliche Spekulationen über etwaige Platzierungen vor Ende des zweiten Tages keinen Sinn machten.

Und eben dies untermauerte Sue Chandraratne mit ihrer „Stylish Motion’s Apple“ am Sonntag eindrücklich. Sie und Claudia Tänzer waren aufgrund ihrer in der Hitze befindlichen Hündinnen gezwungen, allen anderen zeitlich den Vortritt zu lassen und konnten somit erst zum Ende der Veranstaltung trainieren und nach entsprechender Pause in B und C antreten. Und kein Drehbuchautor hätte diese Story spannender schreiben können, als sie sich ohnehin schon zutrug. Die letzte Vorführung des Tages katapultiert sie mit einem strahlenden Lächeln auf das Sieger­podest. Dem Publikum – ob Unterstützer der Starter, interessierte Sportler oder einfach Neugierige aus der Umgebung – war eine Menge geboten und vieles war absolut sehenswert, spannend und mitreißend. Und auch wenn das Interesse für die Präsentationen auf dem Platz in der Regel größer ist, wurde man auf dem Fährtengelände mit richtig gutem Hundesport versorgt. Hier waren insgesamt 16 vorzügliche Leistungen zu bestaunen, wobei gleich dreimal die Höchstmarke von 100 Punkten geknackt wurde.

Aber auch Unterordnung und Schutzdienst hatten vieles zu bieten. Beim Werfen des gewichtigsten Holzes der Apportierübungen war irgendwie der Wurm drin und so flog dieses beim ersten Versuch nicht selten reichlich übers Ziel hinaus. Die Verhinderung der Flucht von Achim Junghans stellte so Manchen vor Herausforderungen und so fieberte man nach kurzer Zeit bei jedem Hund mit, wie treffsicher es vereitelt werden würde. Und dennoch waren auch auf dem satten Grün jeweils vier Mal das begehrte „V“ zu sehen.

Schlussendlich sicherten sich Sue Chandraratne, Patricia Pehrsson, Wassilios Broumas, Katja Kober und Björn Pansegrau einen Startplatz auf der VDH-DM in diesem Jahr. Und wie Wolfgang Pahl (1. Vizepräsident DVG) alle im Zuge der Siegerehrung wissen ließ, können wir guten Mutes sein, dass die fünf folgenden Platzierten ebenso den DVG aktiv vertreten könnten. Also Daumen drücken!

SASKIA FELS
Für alle, die nicht da sein konnten oder einfach noch einmal resümieren wollen, findet sich eine detaillierte Ergebnisliste unter
Sicher wurden nicht alle Hoffnungen an diesem Wochenende erfüllt, aber eines war auf allen Seiten spürbar – das Herz für den Hundesport! Es war bei jeder Auswertung jeden Richters zu erleben, man konnte es am leidenschaftlichen Einsatz der Helfer Achim Junghans und Sascha Litka sehen, es zeigte sich im Umgang der Starter untereinander, man fühlte es beim Fachsimpeln im Publikum und letztlich war es sichtbar in jedem erschöpften Gesicht derer, die im Hintergrund alles gaben, um diese Tage groß sein zu lassen.

SASKIA FELS
Bundessieger: Sue Chandraratne, Vize-Sieger: Patricia Pehrsson, Drittplatzierter Wassilios Broumas (Wasi)
aktive Schutzdiensthelfer
Andreas Baumgart setzt seinen Hund am Fährtenschuld an
Leistungsrichter und Offizielle bei der Siegerehrung – v.l.n.r. Volker Sulimma, LRO - Torsten Howe, LV M.-V., Ingo Kremer, Frank Bukowski, Uwe Pottharst, Andre Fermum
Wolfgang Pahl dankt Robert Löchel für seinen Arbeitseinsatz und dafür ein starkes Team zur Mitarbeit motiviert zu haben
aktive Schutzdiensthelfer
Andreas Baumgart setzt seinen Hund am Fährtenschuld an
Leistungsrichter und Offizielle bei der Siegerehrung – v.l.n.r. Volker Sulimma, LRO - Torsten Howe, LV M.-V., Ingo Kremer, Frank Bukowski, Uwe Pottharst, Andre Fermum
Wolfgang Pahl dankt Robert Löchel für seinen Arbeitseinsatz und dafür ein starkes Team zur Mitarbeit motiviert zu haben