Seit vielen Jahren werden die beiden letzten Qualifikationsläufe am Freitag und Samstag durchgeführt und der Sonntag – Spannung pur – gehört dem Finale. Da sind täglich ab 8.00 Uhr die Plätze der Tribüne am Ehrenring mit hochmotivierten Fans gefüllt.
Der eine oder andere fragt sich vielleicht, wieso eigentlich im Rahmen einer Hundeausstellung? Leicht zu erklären, die Dortmunder Ausstellung ist so gleichwertig zu all den Situationen, die die Weltmeisterschaft den Teams an Stress „bietet“. Die Teams leben mit den Hunden mehrere Tage im Hotel, in der Halle gibt es stetige Begegnungen mit anderen Hunden. Es stehen nicht nur Menschen, auch Hunde an den Ringabsperrungen, es gibt eine Eingangszone zum Ring, dort sind die Spielzeuge und Leinen abzugeben. Nebengeräusche jeglicher Art und ein Kommentator, der die Teams ansagt und jeden einzelnen Lauf mit emotionalen Kommentaren zu den Leistungen der Teams begleitet, das Publikum ist begeistert.
Ein einheimischer Richter/in aus dem ausrichtenden Verband und der nominierte WM-Richter werden nach Dortmund eingeladen, In diesem Jahr sind die amtierenden Richter: Nancy Rosenstock LV Hamburg und René Blank (dhv), der die Weltmeisterschaft bewerten wird. Das Team war ein Glücksgriff.
Der eine oder andere Starter würde sicherlich zu mir sagen: G L Ü C K, du hast dir die Parcours nicht angeschaut, die waren sehr herausfordernd, sehr schwierig und erforderten volle Konzentration vom Team; den Hund mal einen Bruchteil von Sekunden aus dem Auge zu lassen, besser nicht, da hätte zu viel Fehlerhaftes passieren können. Die Parcours stellten alle möglichen Anforderungen, von schnellen Passagen, Sendungen, Führigkeit, saubere Kontaktzonen Sprünge mal von vorn, andere von hinten zu arbeiten, die ganze Palette der Möglichkeiten wurde abgefordert.
Gut so, denn so oder so ähnlich werden auch die Anforderungen bei der WM sein. Bisher haben unsere entsandten WM-Teams dort immer gezeigt, dass sie es können.
In Deutschland ist der Qualifikationsweg sicherlich schwieriger als in anderen Nationen, aber bei der Leistungsdichte ist dies auch erforderlich. Allein die vorhergehenden Qualifikationen sind schon schwierig genug, denn jedem der ca. 350 Starter (eine Selektion aus mehr als 10.000 Startern im LAND), die sich zu den ersten Qualis melden, ist bekannt, dass nur die besten, max. 80 Teams, nach Dortmund anreisen dürfen. Aus all den vorherigen Leistungen geht es immer um Sieg/Platz 0-Fehlerläufe, und bei den Qualiläufen bis ins Finale sammelt man Punkte.
Deutschland spielt seit vielen Jahren erfolgreich in der Weltspitze, mehrfache Einzel-Weltmeister in allen Kategorien und natürlich Team-Weltmeister und wenig Pleiten/Pech und Pannen. Mit diesem Anspruchsdenken sitzen aber auch die Fans auf der Tribüne, die täglich die rund 5-stündigen Wettkämpfe in Dortmund begleiten, die Atmosphäre beim Fußball kann nicht besser sein und die Anspannung der Starter ist mit hoch noch untertrieben – denn es gibt ja pro Kategorie – Small, Intermediate, Medium und Large – nur je 4 Fahrkarten und jeweils eine Reservekarte zur WM und die Starter, die es nach Dortmund schaffen, sind Top-Athleten im Team mit ihrem Hund, jede Bewegung sitzt, ist aber auch riskant, da die Hunde auf die Körpersprache des Hundeführers reagieren und sie müssen wahnsinnig schnell sein, um die ca. 220 m des Parcours fehlerfrei zu absolvieren.