• Sportiv

    Agility Szene

Werbung für den DVG bei der Dogs and Fun in Dortmund

Die DOGS AND FUN liegt bereits hinter uns und es ist schön zu hören, dass es den Ausstellern, Besuchern, der Industrie, den Fans und den Konkurrenten um die Fahrkarte zur FCI Weltmeisterschaft 2024 richtig gut in Dortmund gefallen hat. Eingebettet in diese große Dortmunder Ausstellung des VDH ist seit vielen Jahren der Schlussakkord, an dessen Ende die Agility-Nationalmannschaft zur WM steht.
Seit vielen Jahren werden die beiden letzten Qualifikationsläufe am Freitag und Samstag durchgeführt und der Sonntag – Spannung pur – gehört dem Finale. Da sind täglich ab 8.00 Uhr die Plätze der Tribüne am Ehrenring mit hochmotivierten Fans gefüllt.

Der eine oder andere fragt sich vielleicht, wieso eigentlich im Rahmen einer Hundeausstellung? Leicht zu erklären, die Dortmunder Ausstellung ist so gleichwertig zu all den Situationen, die die Weltmeisterschaft den Teams an Stress „bietet“. Die Teams leben mit den Hunden mehrere Tage im Hotel, in der Halle gibt es stetige Begegnungen mit anderen Hunden. Es stehen nicht nur Menschen, auch Hunde an den Ringabsperrungen, es gibt eine Eingangszone zum Ring, dort sind die Spielzeuge und Leinen abzugeben. Nebengeräusche jeglicher Art und ein Kommentator, der die Teams ansagt und jeden einzelnen Lauf mit emotionalen Kommentaren zu den Leistungen der Teams begleitet, das Publikum ist begeistert.

Ein einheimischer Richter/in aus dem ausrichtenden Verband und der nominierte WM-Richter werden nach Dortmund eingeladen, In diesem Jahr sind die amtierenden Richter: Nancy Rosenstock LV Hamburg und René Blank (dhv), der die Weltmeisterschaft bewerten wird. Das Team war ein Glücksgriff.

Der eine oder andere Starter würde sicherlich zu mir sagen: G L Ü C K, du hast dir die Parcours nicht angeschaut, die waren sehr herausfordernd, sehr schwierig und erforderten volle Konzentration vom Team; den Hund mal einen Bruchteil von Sekunden aus dem Auge zu lassen, besser nicht, da hätte zu viel Fehlerhaftes passieren können. Die Parcours stellten alle möglichen Anforderungen, von schnellen Passagen, Sendungen, Führigkeit, saubere Kontaktzonen Sprünge mal von vorn, andere von hinten zu arbeiten, die ganze Palette der Möglichkeiten wurde abgefordert.

Gut so, denn so oder so ähnlich werden auch die Anforderungen bei der WM sein. Bisher haben unsere entsandten WM-Teams dort immer gezeigt, dass sie es können.

In Deutschland ist der Qualifikationsweg sicherlich schwieriger als in anderen Nationen, aber bei der Leistungsdichte ist dies auch erforderlich. Allein die vorhergehenden Qualifikationen sind schon schwierig genug, denn jedem der ca. 350 Starter (eine Selektion aus mehr als 10.000 Startern im LAND), die sich zu den ersten Qualis melden, ist bekannt, dass nur die besten, max. 80 Teams, nach Dortmund anreisen dürfen. Aus all den vorherigen Leistungen geht es immer um Sieg/Platz 0-Fehlerläufe, und bei den Qualiläufen bis ins Finale sammelt man Punkte.

Deutschland spielt seit vielen Jahren erfolgreich in der Weltspitze, mehrfache Einzel-Weltmeister in allen Kategorien und natürlich Team-Weltmeister und wenig Pleiten/Pech und Pannen. Mit diesem Anspruchsdenken sitzen aber auch die Fans auf der Tribüne, die täglich die rund 5-stündigen Wettkämpfe in Dortmund begleiten, die Atmosphäre beim Fußball kann nicht besser sein und die Anspannung der Starter ist mit hoch noch untertrieben – denn es gibt ja pro Kategorie – Small, Intermediate, Medium und Large – nur je 4 Fahrkarten und jeweils eine Reservekarte zur WM und die Starter, die es nach Dortmund schaffen, sind Top-Athleten im Team mit ihrem Hund, jede Bewegung sitzt, ist aber auch riskant, da die Hunde auf die Körpersprache des Hundeführers reagieren und sie müssen wahnsinnig schnell sein, um die ca. 220 m des Parcours fehlerfrei zu absolvieren.
DAS SIND DIE MITGLIEDER UNSERES WM-TEAMS:
LARGE
  1. Max SPRINZ mit Style (DVG)
  2. Anne Elisa LENZ mit Vis (DVG)
  3. Tobias WÜST mit Ceed (DVG)
  4. Mona GREFENSTEIN mit Sea (DVG)
Reserve: Nadine ALSHUT mit Pashion (DVG)

MEDIUM
  1. Anne Elisa LENZ mit Rosalie (DVG)
  2. Krisztina BEITL-KABAI mit Hydro (dhv-swhv)
  3. Silas BOOGK mit Beam (DVG)
  4. Eva MÜLLER-SCHNICK mit Boom (DVG)
Reserve: Maurice MÜNCH mit Twix (DVG)


INTERMEDIATE
  1. Bozena SCHRÖDER mit Ida (DVG)
  2. Anne Elisa LENZ mit Itzi Bitzi (DVG)
  3. Steffi GÄBLER mit Djinn (DVG)
  4. Tobias WÜST mit Eve (DVG)
Reserve: Elena ESSIG mit Sye (dhv-swhv)

SMALL
  1. Daniel SCHRÖDER mit Via (DVG)
  2. Max SPRINZ mit Make (DVG)
  3. Silas BOOGK mit Gadget (DVG)
  4. Maurice MÜNCH mit Swoosh (DVG)
Reserve: Nadine HARTLIEB mit Pebbles (DVG)

Fotos: Vanessa Enge
Fotos: Vanessa Enge
Diese WM-Qualifikationen und das Finale werden schon seit vielen Jahren auch als Agility-Krimi bezeichnet und das ist wohl auch so. Deutschland hat eine so breite, qualitativ hervorragende Leistungsdichte, dass alle, die sich für Dortmund qualifizierten, den Sprung aufs Team schaffen könnten.

Wer sich die Läufe in Dortmund anschaute, fieberte mit und an jedem Veranstaltungstag wurden die Karten neu gemischt und die Anspannung einzelner Starter und deren Fans wuchs ins Uferlose, kostete Nerven und barg auch Tränen, nicht immer waren es Freudentränen. All diesen Gefühlen getrotzt haben nachfolgende Sportler*innen, die es geschafft haben, bei allen Ups and Downs in den je drei Agility-Läufen und Jumpings, die Punkte zu erarbeiten, die sie ans Ziel, Teilnahme an der Weltmeisterschaft brachten.

JA, SIE LESEN RICHTIG, 4 TEAMS HABEN NICHT NUR MIT EINEM, SONDERN MEHREREN HUNDEN IN DEN UNTERSCHIEDLICHEN GRÖSSENKLASSEN DEN SPRUNG AUFS TEAM GESCHAFFT:
  • Anne Lenz mit 3 Hunden in den Klassen Large, Medium und Intermediate
  • Max Sprinz in Large und Small
  • Silas Boogk in Medium und Small
  • Tobias Wüst in Large und Intermediate
Es ist eine wahnsinnige Konzentration, Hunde in unterschied­lichen Parcours zu führen, von der konditionellen und mentalen Anstrengung für die Hundeführer mal ganz abgesehen.

Wir drücken allen Teams ganz fest die Daumen, dass sie die Ansprüche, die sie an sich selbst richten, in Belgien gerecht werden und die entsprechenden Erfolge erzielen.

CHRISTA BREMER

Was gab es neben den Ausstellern noch für Sportsparten und Mitmachaktionen:

Natürlich Dog Frisbee, Hütearbeit, Dog Dancing und die Vorstellung, wie man Filmhunde trainiert und Wettbewerbe im DogDiving. Täglich dann ein Mischlingswettbewerb für Besucherhunde – die Auswahl der Sieger und Platzierten, die sich dann im Ehrenring vorstellen konnten, richtete sich in der ersten Testphase nach der Beurteilung des Gesundheits- und Pflegezustands durch eine Tierärztin und in der zweiten Testphase – Kontrolle des Sozialverhaltens Mensch/Hund – Kommunikation im Team, Herangehen an unbekannte Dinge, wie z.B. Springen über eine kleine Hürde, Durchlaufen eines Slaloms oder Tunnels – hier prüfte eine Richterin aus dem Sportbereich das allgemeine Verhalten des Hundes, Vertrauen zum Hundeführer. Die 10 Platzierten mit den meisten Punkten aus diesen Tests waren dann die Sieger.

Aber es gab nicht nur Wettbewerbe, sondern es wurde Besuchern mit Hunden die Wichtigkeit einer Begleithundprüfung näher­gebracht, indem Besucher Gehorsamsübungen, unter Anleitung trainieren konnten oder auch bei weiteren Sportarten, wie Rally-­­Obedience und Hoopers hineinschnupperten.

IN DER MITMACHFLÄCHE KONNTEN BESUCHER AUCH AUS ERSTER HAND ERFAHREN, WAS SIND DIE HELFER AUF VIER PFOTEN UND WIE KANN MAN IN DAS PROJEKT EINSTEIGEN.

Die Helfer auf vier Pfoten sind Besuchshunde in Kindereinrichtungen, Grundschulen und auch Altenheimen, von dort können sie eingeladen werden, um einen Besuch, der in den unterschiedlichen Einrichtungen sehr differenziert stattfindet (z.B. in der Kita – leichte Erklärungen zum richtigen Umgang und der Begegnung mit Hunden, in Grundschulen – mit Lehrmaterial für die Lehrer – ein Besuch im Sachunterricht und im Altenheim häufig auf Stationen mit dementen Bewohnern, die gern einen Hund streicheln) vorzustellen. Alle Hunde sind getestet, ob sie ausreichend stressresistent sind, diese Aufgaben zu erfüllen und die jeweiligen Hundeführer in der Lage sind, ihre Hunde dann aus Situationen zu nehmen, wenn sie eine Pause brauchen.

Seit Anfang der 80er Jahre sind es Hundesportler aus den DVG-­Mitgliedsvereinen, die den DVG und die dort angebotenen Sparten vorstellen und vielen Besuchern mit Hunden Tipps im rich­tigen Umgang mit Hunden geben, Anschriften vermitteln können, wo was in der Nähe gemacht wird und auch DVG-Richter bewerten bei den Mischlingswettbewerben einen der beiden Parts, die zum Sieg führen, und zwar: Kommunikation Mensch/Hund, Verhalten des Hundes in unterschiedlichen Situationen, Verhalten des Hundes gegenüber anderen Hunden.

All unseren Obleuten mit ihren Teams, die uns da immer wieder ehrenamtlich zweimal jährlich unterstützen und so ihren „Sport“ bekanntmachen und ein positives Bild des Hundesports darstellen, danke ich ganz herzlich für ihren Einsatz.

CHRISTA BREMER