• Sportiv

    GHS Szene

VDH Deutsche Meisterschaft/ Deutsche Jugendmeisterschaft 2024 im Jahn-Stadion in Rheine

Der SV hatte sich für sein Jubiläumsjahr „125 Jahre SV“ viel vorgenommen und einen Teil davon übernahm die SV Landesgruppe Westfalen, als Ausrichter der diesjährigen VDH DM/DJM IGP.
Paul Pankoke, der LG-Vorsitzende, hatte nicht nur ausreichend ehrenamtlich tätige Sportfreunde*innen für einen Einsatz bei dieser Veranstaltung mobilisieren können, sondern so wie ich das gesehen habe, waren auch weitere aktive LG-Vorstandsmitglieder in die Vorbereitung und Durchführung eingebunden und der seit Anfang des Jahres als LG-Ausbildungswart im Ruhestand befindliche Udo Wolters, hatte jetzt schon einige Monate Ruhe, und konnte mit entsprechend viel Power voll eingebunden werden, vom Erfassen der Meldungen, Erstellung der Auslosung bis hin zur Ergebniserfassung, Publikation derselben usw. Das Wettkampfbüro war sein „Arbeitsplatz“. Wer nicht vor Ort eingesetzt war (hier handelte es sich häufig um wei­tere Familienmitglieder) hatte den besonderen Part übernommen, die vielen Gästen mit (den über die Grenzen des Münsterlandes bekannten) selbstgebackenen tollen Torten und Kuchen – täglich frisch – zu verwöhnen.

Dann gab es noch etwas, über das ich mich persönlich sehr gefreut habe: Wie ich es aus dem Münster-/Emsland schon aus meiner Zeit als DVG-Präsidentin kenne – war es auch bei der diesjährigen WM immer noch selbstverständlich, sich gegenseitig zu helfen – die SV-LG wurde von Sportlern/Sportlerinnen aus der DVG-KG Münsterland, sei es bei der Organisation und Durchführung in der Fährte oder als Gruppe in Abt. B unterstützt. Dieses Geben und Nehmen zeigt mir, hier arbeitet man seit Jahrzehnten miteinander und ich hoffe es bleibt auch weiterhin so.

Viele von uns kannten das Jahnstadion in Rheine, denn dort waren wir nicht zum ersten Mal zu Gast, daher erinnerten sich auch einige noch an das doch recht schwierige Fährtengelände in Rheine (z.B. abgeerntete Maisfelder, grobscholliger Acker oder auch Stoppeln). Diese Besorgnis verflog ganz schnell, als bekannt wurde, gefährtet wird nicht in Rheine, sondern in Mettingen, auf großen, für alle sehr gleichmäßigen Agrarflächen.

Also, alles in allem eine sehr gut vorbereitete und auch durchgeführte Veranstaltung und mittendrin die Präsidentin des SV, Roswitha Dannenberg, nicht nur mal eben zur Siegerehrung ein Hallo, nein an allen Tagen vor Ort, interessiert an den Leistungen und mit Freude und Verbundenheit eingebunden in diese Veranstaltung.
Fotos: Dieter Bremer
Fotos: Heinz-Erich Loehr
Fotos: Heinz-Erich Loehr
Fotos: Ludger Stelthove
Fotos: Dieter Bremer
Fotos: Heinz-Erich Loehr
Fotos: Heinz-Erich Loehr
Am Samstagabend gab es dann einen Wermutstropfen, der Ausrichter hatte den großen Saal im Mühlenhof nicht nur angemietet, sondern sehr hübsch gestaltet, ein DJ war bestellt, der für Unterhaltung sorgen sollte, viele Helferinnen und Helfer, die für uns schon während des gesamten Tages im Stadionbereich an den Getränkeständen oder im Kuchenzelt das Publikum bedienten, standen auch am Abend erneut für die Gäste bereit, um sie zu bewirten … und dann, wo waren die Gäste? Es fehlten komplette Mannschaften incl. der Mannschaftsführer, einige Teams hatten „eine Alibidelegation“ gesandt. Der Saal war mit weniger als 50 % besetzt. Da wünsche ich mir für kommende Veranstaltungen, dass da das WIR-Gefühl besser greift.

Die freundliche Ausstrahlung aller eingesetzten „Helfer“, ganz gleich an welcher Stelle, wirkte sich natürlich auch auf das Publikum im Stadion aus. Es war eine angenehme Atmosphäre.

Es war die erste VDH-DM IGP, bei der dann auch vom Veterinäramt die Forderung gestellt wurde, alle gemeldeten Teams, haben ein tierärztliches Attest zu erbringen, dass sie den in der Prüfung geforderten Anforderungen gesundheitlich gewachsen waren. Auf die Spannbreite dieser Atteste entsprechend der unterschiedlich betroffenen Rassen, die in der Veranstaltung geführt wurden, möchte ich hier gar nicht eingehen.

Einvernehmlich konnten wir dann tatsächlich durch eine vom VDH eingesetzte Veranstaltungs-Tierärztin jeden gemeldeten Hund – nicht hinter geschlossenen Türen – sondern öffentlich für alle sichtbar und nachvollziehbar einem Vet-Check (Chip-­Kontrolle, Wirbelsäule abtasten, Gangwerksprobe, Herz- und Atemgeräusche und Zähne kontrollieren) unterziehen. Eine Bemerkung der Tierärztin zu einem Hund „sag deinem Hundeführer bitte, du frisst mich nicht, ich dich auch nicht; vielleicht entspannt Herrchen sich dann und das überträgt sich auch auf dich“. Insgesamt hörte man Erleichterung und nicht ein Hundeführer*in hat diese Kontrolle negativ gesehen. Im Gegenteil es gab neben der Zustimmung die Frage, ob es nicht sinnvoll sei, in der heutigen Zeit grundsätzlich bei Großveranstaltungen eine derartige Kontrolle zu machen, das könnte nur zeigen, dass wir alle gemeinsam verantwortungsbewusst mit unseren Hunden umgehen und diese nicht als SPORTGERÄT benutzen.

Das war nicht die einzige Neuerung, die es bei dieser Veranstaltung gab. Im Vorfeld zu der Veranstaltung hatten die Mitglieder des VDH-Fachausschusses für Gebrauchshunde die Idee, wir brauchen auf VDH-Ebene unbedingt junge Helfer, die nicht nur rassespezifisch für die eine oder andere Rasse gleichermaßen gut einsetzbar sind, sondern Schutzdiensthelfer, die es schaffen gleichmäßig all die Rassen zu arbeiten, die zu den Gebrauchshund­rassen zählen. Auslöser war sicherlich auch, als Dirk Schimank (lange Jahre ein Schutzdiensthelfer, der auf hohem Niveau arbeitete) bei der letztjährigen VDH-DM zu uns sagte, „das war die letzte Veranstaltung auf diesem Level – ich gehe in Rente“, um gleich anzubieten, dass er aber bereit sei, bei Seminaren für jüngere Schutzdiensthelfer, die schon Erfahrungen aus ihren Verbänden mitbringen, mitzuwirken.

Es gab dann beginnend ab Februar drei Seminare und beim letzten gab es gleichzeitig die Sichtung, bei der dann die Helfer, die für die diesjährige VDH DM zum Einsatz kamen, ausgewählt wurden. Von allen Beteiligten an diesen 3 Seminaren habe ich nur gehört, es war eine Freude, wie man von Termin zu Termin die Weiterentwicklung dieser jungen Sportler erkennen konnte. Sie erinnern sich, bei der VDH-DM stehen alle 9 in Deutschland als Gebrauchshunde zugelassenen Rassen im Wettkampf, um die begehrte Fahrtkarte zur Weltmeisterschaft (Airedale-Terrier,
Fotos: Dieter Bremer
Fotos: Heinz-Erich Loehr
Vet.-Check vor dem Training
Fotos: Dieter Bremer
Fotos: Dieter Bremer
Vet.-Check vor dem Training
Fotos: Dieter Bremer
Bouvier, Boxer, Dobermann, Hovawart, Malinois, Riesenschnauzer, Rottweiler, dt. Schäferhund) zu erreichen. Das war auch bei dieser DM so und es ist sicherlich sehr schwierig, diesen Rassen allen gleichermaßen gerechte Chancen für die geforderte Arbeit zu geben. Da gab es das „Leichtgewicht, den Bouvier des Ardennes, genauso wie den schweren Rottweiler und all die anderen Rassen dazwischen.

Die Schutzdiensthelfer Lars Kamps und Manuel Drescher, Enrico Schwaderer und Maurice Conzelmann wurden ausgewählt und stellten sich der Aufgabe. Wobei Lars und Manuel für die 64 erwachsenen Teams eingesetzt waren und Enrico und Maurice die Hunde der Jugendlichen arbeiteten und zudem immer als Ersatz einsatzbereit sein mussten. Wer sie beobachtet hat, konnte feststellen, dass sie diese Aufgabe sehr ernst nahmen und zwischendrin immer wieder auf dem Nebenplatz gymnastische Übungen machten. Wir sahen eine faire, qualifizierte Arbeit der vier jungen Sportler, bei denen ich mich auch an dieser Stelle gern für ihre faire Arbeit bedanke.

Ich fand es sehr schön, dass nicht nur der eine oder andere Hundeführer danke sagte, sondern auch manche Zuschauer im Vorbeigehen zuriefen, ihr macht einen tollen Job. Was auf der anderen Seite dann auch entsprechend positiv als Bestätigung ihrer Arbeit angenommen wurde.

Als Leistungsrichter in der Fährte war Uwe Ritthammer, unterstützt durch Michael Kötters, in der Unterordnung Daniele Strazzeri unterstützt durch den Richter i.d. Ablage, Gerhard v.d. Haar und im Schutzdienst Jens Richter unterstützt durch Klaus-Jürgen Glüh. Das dreiköpfige Richterteam hatte an den drei Prüfungstagen insgesamt 66 startende Teams zu bewerten. Leider gab es nach der Fährte noch einen Ausfall aufgrund einer Verletzung des Hundes. Alle eingesetzten Leistungsrichter haben viel Erfahrung national wie international und bewerteten die Leistungen der Hunde, so wie sie sie an dem Tag wahrgenommen haben

Aus der Fährte brachten 22 Teams eine vorzügliche Bewertung, in der Unterordnung gab es diese Note nur für 4 Teams und im Schutzdienst nur für 2. Als Gesamtergebnis wurde 4 x Vorzüglich, 24 x Sehr gut, 26 x Gut, 4 x Mangelhaft (davon kein Ausfall in der Abt. C, sondern 3 in der Fährte und einmal war es die Unterordnung). Beim Schutzdienst waren es 7 Hunde – 1 Airedale-Terrier, 1 Bouvier, 1 Rottweiler, 1 Malinois, 1 dt. Schäferhund und 2 Riesenschnauzer, die nicht trennten und entsprechend keine Benotung erhielten.

Für mich sagen diese Ergebnisse deutlich aus, jede unserer Gebrauchshundrassen hat nicht nur das Recht in dieser Veranstaltung präsent zu sein, sondern alle haben ihre Rasse gut präsentiert.
Fotos: Dieter Bremer

VDH-DJM

Startete Larissa Haas mit Hexe und Katharina Wurst mit Darja, beide Jugendliche kamen aus dem SV. Ihnen gilt unser Dank und Anerkennung, dafür dass sie sich dieser Herausforderung gestellt haben. Eine Jugendliche aus dem BK konnte aus persönlichen Gründen nicht starten. Wir alle würden uns sehr freuen, wenn es in den Folgejahren mehr jugendliche Starter auf VDH-­Ebene geben würde, denn sie sind die Zukunft des Hundesports.

HIER DIE TEAMS, DIE DAS ERREICHTEN, DAS ALLE ANSTREBTEN, DEN SPRUNG ZUR FCI-WM NACH KROATIEN.
  • VDH-Deutscher Meister: Klaus Gedicke mit DSH Anton,
  • Vizemeister: Sue Chandraratne mit Malinois Apple,
  • Platz 3: Theo Sporrer mit Malinois Branko,
  • Platz 4: Petra Sporrer mit Malinois Daika,
  • Platz 5: Stefan Müller mit Malinois Friedel und
  • Reserve: Katja Kober mit Malinois Just Smile.

Diese Hundeführer*innen mit ihren Hunden bilden die VDH-Nationalmannschaft und werden begleitet/betreut von den Mannschaftführern Roland Seibel und André Fermum. Die vier Erstplatzierten spielen schon seit vielen Jahren in der Spitze und waren mehrfach Teilnehmer von FCI-Weltmeisterschaften, das trifft auch für den Mannschaftsführer Roland Seibel zu und Andre Fermum war im letzten Jahr Newcomer bei einer FCI-WM-IGP und genau das trifft jetzt auf den Fünftplatzierte Stefan Müller und unsere Reservestarterin Katja Kober zu.

Ich wünsche unserem Team viel Glück, Erfolg und Zusammenhalt bei der WM mit dem entsprechenden Quäntchen Glück bei der Auslosung der Fährten und einer gerechten Bewertung durch die dort amtierenden Leistungsrichter.

Abschließend noch einmal ein ganz herzliches DANKESCHÖN an alle Beteiligten der Organisation und Durchführung dieser VDH-DM, aber auch an alle Hundeführer und das Publikum, die alle gemeinsam dazu beigetragen haben, dass diese Spitzenveranstaltung in guter Erinnerung bleibt.

CHRISTA BREMER
Das WM-Team mit den Manschaftsführern
Fotos: Dieter Bremer
Die beiden Starterinnen der DJM
Fotos: Dieter Bremer
Die beiden Starterinnen der DJM
Fotos: Dieter Bremer