Vier Tage Weltmeisterschaft in Melsomvik, Oslofjord Convention Center
Die diesjährige Obedience-WM fand in Norwegen statt, genauer gesagt im Oslofjord Convention Center, vergleichbar mit einem kleinen olympischen Dorf. Die Obedience-Ringe selbst lagen direkt am Wasser – und nach dem Start war das natürlich eine der besten Belohnungen für manch einen Vierbeiner: ein ausgiebiges Bad zur Abkühlung. Gastgeber war der Norsk Kennel Klub (NKK), der dort nicht nur die Obedience-Weltmeisterschaft von 23 Nationen mit 112 Teilnehmern zu Gast hatte, sondern auch die Hundeausstellungen „Summershows with Oslo Winner“ und „Norvegian Winnershow“. Insgesamt wurden an diesem verlängerten Wochenende 11 000 Hunde auf der Anlage am Oslofjord erwartet!
In Team Germany war die Stimmung vom ersten Moment an elektrisierend und mit den Hunden an unserer Seite und der Vorfreude im Gepäck sind wir am Dienstag im Oslofjord Convention Center angekommen, bereit für vier intensive WM-Tage. Statt wie in den Vorjahren zunächst alle Gruppenarbeiten und danach alle Einzelübungen für die Qualifikationsläufe durchzuführen, wurde in diesem Jahr tageweise kombiniert, also so, wie wir es von Vereinsturnieren kennen: Gruppen und Einzelarbeiten jeweils an einem Tag. Die läufigen Hündinnen durften am Samstagnachmittag ihre Trainingsslots und im Anschluss ihre Läufe absolvieren. Nach drei Tagen waren die Qualifikationsläufe durch und wir hatten die Teambewertung und die Einzelergebnisse, wer ins Finale darf.
Die Übungs-Reihenfolge, Fußarbeit und die Positionen für die Qualifikationsläufe wurden bereits etwa zwei Wochen vorher bekanntgegeben. Lediglich der Ringplan war bis zuletzt nicht bekannt. Im Finale fand wie immer alles in einem Ring mit den vier Richtern statt. Bei 112 Teilnehmer gab es 10x n.B., 24x G, 36x SG und 42x V, mit 268 Punkten war man für das Finale qualifiziert.
Die Stewards haben an allen Tagen einen Top-Job geleistet, man muss sich nur einmal vorstellen, an drei Tagen hintereinander für alle Starter exakt die identische Fußarbeit anzusagen! Die Richter*innen haben fair und nachvollziehbar bewertet. Das diesjährige Richterteam bestand aus: Chief Judge Stein Ole Nergaard (Norwegen) sowie im Ring Maryna Nemchenko (Ukraine), Anne Tammiksalu (Estland), Björn Ivar Svendsen (Norwegen) und Maria Eduarda Nogueira de Sousa Pires (Portugal).
Das Wetter war ... typisch wohl für diese Gegend. Jeden Morgen stellte sich die gleiche Frage: Wie viele Sonnenstrahlen und wie viele Regenschauer passen eigentlich in einen Tag? Aber für „Team Germany“ kein Problem, dank der Regenerfahrung bei der VDH DM waren wir bestens vorbereitet :)
Teamgeist, Taktik & tolle Leistungen
Dienstag – Ankunft & Trainingsplanung Nach dem Einchecken im Hotel traf sich das Team zum gemeinsamen Abendessen. Vorher wurde das Wettkampfgelände genau unter die Lupe genommen. Anschließend erfolgte die strategische Planung: Wer trainiert wann, wie lange und mit wem? Jede*r erhielt vier Minuten Trainingszeit – effizient organisiert in drei Durchläufen mit je zwei Hundeführer-Teams.
Mittwoch – Vorbereitung & feierlicher Auftakt Der Tag begann mit dem am Vortag durchgeplanten Teamtraining, das exakt umgesetzt wurde. Später ging es dann zur obligatorischen tierärztlichen Kontrolle – alles verlief reibungslos. Am Nachmittag traf der Rest unseres Fan-Teams ein, pünktlich zum feierlichen Einmarsch der Nationen. Der „weiße Hund“ hatte seinen großen Auftritt. Beim Teamleader-Meeting wurden die letzten Details geklärt, wie zum Beispiel: wann die Richtungsauslosung stattfindet, bleibt der Kreis orangerot usw. Auch der Ablauf, wie die Starter in den Ring kommen sollten, war klar geregelt, über einen sogenannten Pre-Ring, dort musste man sich drei Minuten vor dem Start einfinden. Einen entsprechenden Zeitplan erhielten die Teamleader jeweils am Vortag. Der Warmup-Ring diente ausschließlich dem Aufwärmen und Training. Man konnte dort mit mehreren Teammitgliedern gleichzeitig trainieren. Im Pre-Ring selbst wurde dann die Chipkontrolle durchgeführt, dort durfte nur noch eine Begleitperson für den Starter dabei sein. Die Boxabfrage (ein oder zwei Kommandos) und die Apportelabgabe wurden im Pre-Ring erledigt. Der Zeitplan wurde insgesamt sehr genau eingehalten - alles lief reibungslos. Am Abend reflektierten wir gemeinsam den Tag und planten die nächsten Schritte.
Donnerstag – Erste Starts: Regina & Christine Der erste Wettkampftag startete um 8.30 Uhr ziemlich nass, wir wurden mit strömendem Regen geweckt und auch während der Gruppenarbeit am Vormittag blieb es beim Sauwetter. Am Nachmittag kam dann doch noch die Sonne raus und mit ihr die Hitze. Doch das hat unsere Starterinnen nicht aus der Ruhe gebracht, beide haben trotz der Wetterbedingungen eine tolle Leistung gezeigt!
Christine Hahn & Flash erreichten mit 270,250 Punkten einen hervorragenden 6. Platz
Regina Herrmann & Flake belegten mit 257,000 Punkten den 15. Platz