Reisedurchfall ist eine der häufigsten Beschwerden, mit denen Hunde im Urlaub zu kämpfen haben. Nicht dramatisch – aber lästig. Und manchmal auch hartnäckiger als gedacht. Doch was steckt eigentlich hinter Reisedurchfall beim Hund? Wann wird er zum Fall für die Tierarztpraxis? Welche Rolle spielt das Darmmikrobiom dabei, und wie lässt sich die Verdauung auf Reisen gezielt unterstützen? Antworten auf diese Frage bekommt man von der Firma Böhringer unter „aktuelles #Wissen Kompakt“.
Was bringt den Hundedarm aus dem Takt?
Manche Hunde nehmen Ortswechsel, neue Gerüche und lange Autofahrten gelassen hin. Andere reagieren deutlich sensibler – und das zeigt sich oft im Bauch. Die Ursachen? Meist ist es ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren: Verunreinigtes Wasser aus Pfützen, Flüssen oder Hoteltränken, Reisestrapazen, ungewohnte Geräuschkulissen, neue Tagesabläufe und das fremde Umfeld können den Magen-Darm-Trakt schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Auch eigentlich harmlose Bakterien wie Escherichia coli oder Clostridium perfringens können dann Probleme bereiten. Gerät das fein abgestimmte Gleichgewicht im Darm – das sogenannte Mikrobiom – etwa durch Reisestress aus dem Lot, kann dies bereits ausreichen, um Beschwerden auszulösen.
Abwarten oder handeln?
In vielen Fällen ist der Durchfall zwar unangenehm, aber harmlos. Ein Fastentag (nur bei erwachsenen Hunden), Schonkost, Ruhe und viel Flüssigkeit reichen oft schon aus, um den Hundedarm wieder zu beruhigen. Wichtig ist, das Tier gut zu beobachten: Bei blutigem Durchfall, Fieber, Erbrechen oder wenn sich der Allgemeinzustand nach zwei Tagen nicht verbessert, sollte unbedingt eine Tierärztin oder ein Tierarzt hinzugezogen werden – das gilt besonders bei sehr jungen oder alten Tieren.
Was Probiotika leisten können
Immer häufiger rücken Probiotika und Synbiotika in den Fokus der Tiermedizin. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die gezielt die „guten“ Darmbakterien unterstützen und so das Gleichgewicht im Darm fördern. Synbiotika gehen noch einen Schritt weiter: Sie kombinieren Probiotika mit sogenannten Präbiotika – speziellen Nährstoffen, die gezielt das Wachstum und die Aktivität dieser nützlichen Bakterien anregen. Studien belegen, dass Probiotika bei akutem, unkompliziertem Durchfall nicht nur sicher, sondern auch wirksam sind. In einer Untersuchung zur Behandlung von Hunden mit Durchfall konnte gezeigt werden, dass ein Synbiotikum den gleichen klinischen Effekt wie das häufig verordnete Antibiotikum Metronidazol erzielte – allerdings ohne die nachteiligen Folgen für das Darmmikrobiom, die bei Metronidazol häufig beobachtet wurden. (1, 2)
Der Darm vergisst nicht
Besonders spannend: Selbst, wenn die akuten Beschwerden abgeklungen sind, kann das Mikrobiom weiterhin leicht aus dem Gleichgewicht sein. Bis zu einem Monat nach der Durchfallepisode kann ein bakterielles Ungleichgewicht bestehen bleiben. Eine Studie konnte jedoch zeigen, dass Hunde, die mit einem Synbiotikum behandelt wurden, nach 30 Tagen geringfügigere Veränderungen im Mikrobiom aufwiesen als Hunde in der Antibiotika-Gruppe. (3) Das zeigt, wie sensibel das Darmmilieu auf Belastungen reagiert – und dass vor allem nachhaltige Behandlungsansätze mit Fokus auf natürliche Unterstützung der Darmflora helfen können, Balance und Funktion wiederherzustellen.
Vorbeugen statt Behandeln?
Gerade auf Reisen kann es sinnvoll sein, den Hundedarm schon im Vorfeld zu stärken. Es empfiehlt sich der Einsatz von symbiotischen Präparaten, die Pround Präbiotika mit einem Adsorbens kombinieren – dieses bindet schädliche Stoffe im Darm und schützt zusätzlich die Darmschleimhaut. Ein Beispiel für ein solches Präparat ist Canikur® Pro, das in der tierärztlichen Praxis häufig zur Unterstützung der Darmflora oder bei Verdauungsstörungen eingesetzt wird. Die Anwendung ist unkompliziert, was es auch für unterwegs besonders praktisch macht. Bei geplanten Reisen kann die Gabe bereits zwei bis drei Tage vor der Abfahrt beginnen – tritt Durchfall auf, empfiehlt sich eine Weitergabe über die akute Phase hinaus, um die Regeneration des Darms gezielt zu unterstützen.
Verdauung in Balance – für einen unbeschwerten Urlaub
Reisedurchfall ist keine Seltenheit – aber auch kein Grund zur Panik. Mit einem durchdachten Packplan, etwas Hintergrundwissen und einer Portion Vorsorge lässt sich das Risiko deutlich senken. Und sollte es den Hund doch erwischen, helfen schonende Maßnahmen und gezielte Unterstützung dabei, das Verdauungsgleichgewicht wiederherzustellen. So wird der Urlaub – für Mensch und Tier – doch noch das, was er sein sollte: erholsam.